Abendmahl beim Emergent Forum #ef09

Der Text der Liturgie

Jemand wollte von mir die Abendmahlsliturgie aus dem Gottesdienst am 29.11.09 beim Emergent Forum in Erlangen haben. Da ich sie dafür sowieso rekonstruieren muss, kann ich sie auch gleich hier zugänglich machen.

Nach dieser Liturgie feiern wir auch in Ilsede im normalen Gottesdienst das Abendmahl. Allerdings ist es eine bewegliche Liturgie, die je nach Situation – geplant oder auch spontan – veränderbar ist. Es ist nicht so gedacht, dass man diese Texte Wort für Wort abliest; sie sollen lebendig bleiben und das heißt: durch die Subjektivität eines Menschen hindurchgehen. Nur das Grundgerüst bleibt als Rahmen bestehen. Deshalb ist dies hier auch nur eine ungefähre Wiedergabe aus dem Gedächtnis.

Ich habe den größten Teil des Textes aus vielen verschiedenen Quellen genommen und im Lauf der Zeit mit eigenen Formulierungen zu diesem Ablauf verbunden. Ich weiß mich allen, auf deren Ideen und Formulierungen ich aufbaue, zu Dank verpflichtet, sehe mich aber außerstande, all diese Quellen noch zu benennen. Stellvertretend für alle sei als wichtige Inspirationsquelle Huub Oosterhuis genannt.

Übrigens hat Peter auf seinem Blog auch etwas Theologisches dazu geschrieben.

Die Zwischenüberschriften mit ihren teilweise traditionellen Namen sind für die Orientierung da – lasst euch nicht davon abschrecken, ihr könnt sie auch einfach ignorieren.

Gabenbereitung:
Wir wollen Abendmahl feiern mit Brot und Wein.
Das Brot ist Zeichen für alles, wovon wir leben. Unsere Nahrung verbindet uns Tag für Tag mit der Erde und mit unzähligen Menschen, ihrer Geschichte und ihrer Arbeit.
[An dieser Stelle habe ich die Geschichte der kurdischen Familie erzählt, von der das Brot zum Abendmahl stammte.]
Der Wein ist das Zeichen der Freude und des Festes. Gott gibt uns nicht nur das Notwendige zum Überleben, sondern auch der Glanz und die Freude sollen zum Leben dazugehören.
Jesus nimmt Brot und Wein und verbindet sie für immer mit seinem Tod: sein vergossenes Blut, sein zerbrochener Leib. Wir sollen verstehen, dass Gottes Liebe zu uns keine Schmerzen scheut. Und wenn wir das Brot essen und aus dem Kelch trinken, dann verbinden wir uns mit Jesus Christus und seiner Geschichte, die eingewoben ist in das Netzwerk des Lebens, das die Welt umspannt. Im Abendmahl wird sichtbar, dass wir dazugehören und dazugehören wollen.
Und so lasst uns Gott loben über Brot und Wein:

Lobgebet:
Herr, unser Gott,
wir danken dir, dass du uns gewollt hast, erschaffen, ins Leben gerufen.
Wir danken dir für jeden Tag, für jede Stunde unseres Lebens,
für die Luft, die wir atmen und das Licht, das wir sehen.
Du wolltest ein Gott der Menschen sein.
Und auch, als wir uns von dir abwandten und unsere eigenen Wege gingen, hast du uns nicht allein gelassen. Du hast uns deinen Sohn gesandt, Jesus Christus.
Wir danken dir für diesen einzigartigen Menschen. Er hat uns gezeigt, wie ein Mensch leben soll und geht uns voran. Bis zum letzten Atemzug hielt er fest an dir und an seinem Weg.
Und so hast du ihn dann aus dem Tod herausgerufen und hast ihm gutes, starkes, ewiges Leben gegeben, das den Tod nicht mehr fürchten muss.
Mit ihm verbindest du uns in der Kraft deines Heiligen Geistes.
Du machst uns zum Glied seines Leibes, du nimmst uns auf in das Netzwerk der neuen Schöpfung.
Darum loben wir dich mit allen, die uns vorangegangen sind im Glauben, gemeinsam mit dem ganzen Erdkreis preisen wir deinen heiligen Namen. Mit allen, die dich lieben, zu allen Zeiten und in allen Sprachen, singen wir den Lobgesang „Heilig, Heilig, Heilig“
[Danke Jan, für das „Heilig, heilig … holy, holy“ – das passte super hierher!]

Einsetzungsworte mit Einleitung:
Noch immer ist die Welt voller Unrecht, Lüge, Gewalt und traumatisierter Menschen. Mitten in dieser Welt lud Jesus seine Jünger ein an seinen Tisch:
Es war in der Nacht, in der einer seiner Freunde ihn verriet.
Es war in der Nacht, in der sie ihn gefangen nahmen und anklagten.
Es war in der Nacht, in der sie ihn schlugen und verurteilten.
Es war in der Nacht, bevor sie ihn zur Stadt hinaus stießen und kreuzigten.
Es war in der Nacht vor seinem bitteren Leiden und Sterben:
in dieser Nacht kam er noch einmal mit seinen Jüngern zusammen.
Ich bitte euch aufzustehen!
Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: „Nehmt hin und esst! Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.“ Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte, und gab ihnen den und sprach: „Nehmt hin und trinkt alle daraus! Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr’s trinkt, zu meinem Gedächtnis.“
Wenn wir also von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken, dann verkünden wir das Leben, den Tod und die Auferstehung unseres Herrn, bis er wiederkommt vor den Augen aller.

Gebet:
Gott,
verbinde uns mit dem Leben, dem Tod und der Auferstehung deines Sohnes Jesus Christus.
Sende deinen Geist aus über uns.
Lass es unter uns sichtbar werden, dass du der Gott des Lebens bist.
Sei treu und gib uns den Frieden!

Friedensgruß:
Lasst uns einander das Zeichen des Friedens und der Versöhnung geben, indem wir uns die Hand reichen und den Frieden zusprechen: Friede sei mit dir!

Vaterunser
[an dieser Stelle singen wir in Ilsede noch „Christe, du Lamm Gottes“]
Austeilung
[Danke an Tobi K., Sandra und Peter für die klasse Zusammenarbeit!]

Dankgebet:
Herr, unser Gott,
wir danken dir, dass du uns verbindest:
hier in Erlangen, als emergent conversation in Deutschland und in der ganzen Welt, als deine Christenheit unter allen Völkern. Wir gehören zu dir, wir lieben dich, wir vertrauen auf dich, wir halten Ausschau nach dir, bis du kommst und die Erde erneuerst in Herrlichkeit.
Amen.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Interplanetar

    Aufwachen!:-) Kommt auf Erde zurück!

    Mensch ist vollkommen Bewegung, braucht nicht perfekt sein.

    Got-T =gotisch Erz, hebr. erets =Erde = Geist =Atmosphäre.

    Das sind keine zwei Personen (Masken) mit Ohren, sprechen auch nicht, sind aber reale Erscheinung = Hebr. Panim, Angesicht, unbelebte Natur.

    Menschenopfer galten nicht akzeptabel in der Tora.

    Jeschua/ Jeschu, ben Josef, Menschensohn, ist med. hirntod.
    Abendmahl war gemäß Überlieferung eine richtige Mahlzeit.
    Brotkrummen sind keine Erlösung.
    Veräppelung ist seit kleinem Gott Paulus, mit krummen Beinen, Glatze (Paulusakten),..in Griechenland…. ohne Sozialversicherung
    Lügen haben kurze Beine, sagt Sprichwort. 🙂

    Höhlenmalerei
    Prosemetisch Ochsenkopf, hebr. Stierhaupt = Buchstabe A, Zahlzeichen 1
    Prosemitisch Ochsenknittel, hebr. Ochsenstachel = Buchstabe L

    Paulus bezeichnete sich als Ochse, der das Maul nicht verbunden haben wollte, mit Stachel im Fleisch.

    Kirchensteuer ist jetzt Ersatz für Tieropfer,

    Jeschua/ Jeschu, machte Randale wegen Bilder auf Münzen, falsch abwiegen mit römischen Waagen.

    Heute würde er auch mit Ordnungsbehörden Ärger bekommen, wenn er wie ultraorthodoxe Jude aussehend mit der Peitsche, auf Marktplatz vor Kirche aufkreuzte.

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